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1. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 222

1896 - Leipzig : Freytag
222 Asien. Mesopotamien. §161. Nach Nordosten senkt sich Arabien allmählich zu der Niederung des En ph rat und Tigris und zum persischen Golf. Diese Zwillingsströme entspringen auf dem Hochland Armenien. Die Quelle des Tigris liegt nur wenig fern von dem Oberlanf des vom Ararat kommenden Euphrat; dann aber gehen die Flüsse weit auseinander, um sich im Unterlauf wieder zu nähern und schließlich vereint als Schat-el-Arab in den persischen Golf zu münden. Sie umfließen eine ausgedehnte Tiefebene, die zum größten Teil wie die benachbarten Hochländer trocken ist. Nur längs der Ströme wn" ^ Ackerbau durch küustliche Bewässerung möglich. Dort finden wir auch seßhaftes Leben, felbft unter den sonst meist nomadisierenden Ar ab ern, die mit der Ausbreitung des Islam die Herren dieser jetzt türkischen Gebiete wurden. Der Anbau des Landes wnrde hier durch den fruchtbaren Boden be- günstigt, den die alljährlichen, dnrch die Schneeschmelze in Armenien hervor- gerufenen Überschwemmungen in der Umgebung der Flüsse ablagern. Unter ergiebiger Ausuützung dieses Reichtums konnte sich hier auch eiue größere Volksmasse ansammeln, und sich höhere Kultur entfalten. Wiederholt ist Einstige im Laufe der Geschichte geschehen, überall zeugen Ruinen von einstiger a"<tur' Blüte. Am Ufer des Enphrat erstand der älteste vorderasiatische Kulturstaat mit der Hauptstadt Babel oder griechisch Babylon, von der nur noch die Turmruine des Tempels des Sonnengottes Bel sich erhalten hat. Nördlich von dieser verödeten Kulturstätte liegt am Tigris die gegeuwärtig größte Stadt Mesopotamiens, Bagdad, anch bereits wieder herabgesunken von seiner einstigen Blüte unter den Kalifen, den Nachfolgern Mohammeds. Am Tigris stromaufwärts finden wir die Ruinen Niuives, einer zweiten einst glänzenden Stadt, der Königsstadt eines assyrischen Kultur- staates. Noch heute ist dieser Punkt eine wichtige Übergangsstelle über den Tigris; an dem jenseitigen Ufer liegt gegenwärtig Moful. Armenien. §162. Im Norden der Enphrat-Tigrisebene erhebt sich das Hochland Naturbe-Armenien. Ans ihm ragt der erloschene Vulkan Ararat hervor, der 'Teit" mit seinem 5200 m hohen Gipfel noch 1000 m über die Grenze des ewigen Schnees hinausreicht. Armenien ist ein rauhes, im Winter außerordentlich kaltes Hochland. Randgebirge schließen es vielfach nach außen ab und schaffen abflußlose Beckeu, deren tiefste Einsenkungen von Salzseeen erfüllt sind. Südlich des Ararat liegt in 1600 m Höhe der Wanfee und südöstlich davon nur wenig tiefer der Urmiasee.

2. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 103

1889 - Leipzig : Freytag
103 rener Franzose, verlegte seinen Sitz nach Avignon im sdlichen Frankreich und kam dadurch, wie auch seine Nachfolger, in vllige Abhngigkeit von dem fran- 53. Friedrich begiebt sich zum Empfang der Belehnung. (Aus Riedel, Ahnherrn des Preu. Knigshauses.) zsischen Könige. Dies nennt man das babylonische Exil' (Gesangenschast) der Kirche (130977). Nach etwa 70 Jahren kehrte der Papst wieder nach

3. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 3

1887 - Leipzig : Freytag
3 Da der Regen in gypten eine Seltenheit ist, so verdankt das Land seine Fruchtbarkeit dem regelmigen Austreten des Flusses. Um die Zeit der Sommersonnenwende treten in den Gegenden des quators groe Regengsse ein, infolge deren der Nil allmhlich anschwillt und etwa 3 Monate lang (Juli, August, September) das umliegende Land berschwemmt. Dann kehrt er langsam wieder in sein Bett zurck, indem er einen, aus befruchtendem Staube gebildeten Schlamm zurcklt. Knstliche Kanle regeln auerdem die gleichmige Verteilung des Wassers der das Land. Im Altertum war gypten durch seinen Reichtum an Getreide berhmt; ferner sind von den Hervorbringungen des Bodens zu erwhnen: Reis, Baumwolle, Zucker-rohr. Der Wald fehlt gnzlich; dagegen gedeiht die Dattelpalme hin und wieder in lichten Hainen. Die Tierwelt weist, abgesehen von den enro-pischen Haustieren, auf: Krokodil, Ichneumon, Ibis, Flupferd. 2. gypten wurde im Altertum eingeteilt in Ober-gypten mit der Hauptstadt Theben (das hundertthorige" genannt), deren Ruinen auf beiden Seiten des Nil bei den heutigen Drfern Lnxor und Karnak zu sehen sind; Mittel-gypten mit der Hauptstadt Memphis, in der Nhe der heutigen Stadt Kairo; Unter-gypten oder das Delta mit den Stdten Heliopolis, Sais, Pelnsinm, spter Alexandria. 3. Die Geschichte gyptens reicht etwa bis ins Jahr 3500 v. Chr. noo zurck. Um diese Zeit grndete der König Menes durch Vereinigung des mittleren und oberen gypten ein Reich mit der Hauptstadt Memphis, in deren Nhe seine Nachfolger die kolossalen Pyramiden errichteten. Diese sind ihrer Bestimmung nach Knigsgrber und enthalten im Innersten eine Grab-kammer, welche während der Lebensdauer eines Knigs ummauert wurde. Die hchsten sind die des Cheops; ursprnglich 150 m hoch, und des Chafra, der auch die 57 m lange Sphinx aus dem Felsen hauen lie. Im weiteren Verlauf wurde der Mittelpunkt des Reichs nach Theben in Ober-gypten verlegt, von wo aus die Könige nicht nur der ganz gypten, sondern auch der das angrenzende Nnbien geboten. Der berhmteste König dieses Reiches, Amenemha Iii. oder Mris, legte ein gewaltiges Reservoir, den sogenannten 2200 Mrissee, zur Regelung der Nilberschwemmung an, in dessen Nhe er den groen Reichspalast, das Labyrinth, erbaute. Nach der Darstellung des griechischen Geschichtsschreibers Herodot hatte dieser Riesenbau 12 Hfe und 3000 Gemcher, von welchen die Hlfte der, die Hlfte unter der Erde sich befanden. Er versichert, da alle griechischen Bauwerke zu-sammeugeuommen an Arbeit und Kosten von dem Labyrinth bertroffen wrden. 4. Um das Jahr 2000 erlitt das blhende Reich eine gewaltige Er-2000 schtterung durch den Einfall mesopotamischer Hirtenstmme, deren Könige H y k s 0 s (d. i. Hirtenknige) genannt wurden. Sie brachen durch die Land-enge von Suez in das Land ein, eroberten Memphis, drangen plndernd bis 1*

4. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 5

1887 - Leipzig : Freytag
brigen gypten nicht verkehren drfe. Hier kam ihm der Orakelspruch zu, vom Meere her werde ihm durch eherne Männer Rache zuteil werden. Als bald daraus jonische und karische Männer, die nach Beute ausgeschifft waren, in gypten an-legten und in eherner Rstung an das Land stiegen, wurde dies dem Psammetich gemeldet, der hierin die Erfllung des Gtterspruchs erkannte und mit Hilfe der Ankmmlinge und der ihm gleichgesinnten gypter die elf Könige strzte. 3. Psammetich erschlo das bisher abgesperrte Land den Fremden, namentlich den Griechen und knpfte mit diesen, sowie mit den Phniziern Handelsverbindungen an. Diese Neuerung erbitterte manche Teile der Be-vlkerung, namentlich die Kriegerkaste, welche 200000 Mann stark nach thiopien auswanderte und unter der Oberhoheit der Könige von Meroe einen eigenen Staat grndeten. Mit dem aufblhenden Handel verbreitete sich zwar ein ungemeiner Wohlstand der das Land, aber dies war fr kriegerische Völker nur eine neue Lockung, gypten zu erobern. Wohl hatte ^ der Sohn und Nachfolger Psammetichs, Necho Ii. (610595) noch gln- l zeude kriegerische Erfolge aufzuweisen, indem er Palstina und Syrien unter-' warf und bis an den Enphrat vordrang; doch wurde er hier von dem baby-Ionischen König Nebnkadnezar bei Circesinm 604 so entscheidend geschlagen, da er alle asiatischen Eroberungen wieder aufgeben mute. Noch eifriger als sein Vater befrderte er den auswrtigen Handel; er nahm den von Ramses Ii. begonnenen Bau des Kauales, welcher den Nil mit dem roten Meere verbinden sollte, wieder auf und lie durch phnizische Seefahrer Afrika umschiffen. Sein Sohn Apries (die Bibel nennt ihn Hophra) konnte die Zerstrung Jerusalems durch Nebukadnezar (588) nicht verhindern, obwohl sich die aufstndischen Juden auf seine Hilfe verlassen hatten. Als spter das von ihm befehligte Kriegsheer von den Truppen der reichen Handelsstadt Cyrene geschlagen wurde, so emprte sich das Heer gegen ihn. Er wurde abgesetzt, in der Knigsburg von Sais gefangen gehalten und spter erwrgt. An seine Stelle wurde Amasis von den Abtrnnigen auf den Thron er-hoben, der mit dem Könige Krsos von Lydien und dem Tyrannen Polykrates von Samos in Verbindung gegen die Perser trat; sein Sohn Psammenit (526525) wurde aber nach dem Falle von Sardes und Babylon von dem in gypten einfallenden Perserknige Kambyses bei Pelusium geschlagen und gypten in eine persische Provinz verwandelt. Nur vorbergehend erlangte es seine Unabhngigkeit wieder; erst Alexander der Groe bereitete 332 der persischen Herrschaft dauernd ein Ende. . 4. Weligion und Kultur der gypter. 1. Die gyptische Religion ist eine polytheistische, d. h. sie beruht auf der Verehrung der als persnliche Wesen, als Gottheiten vorgestellten Naturkrfte. Doch waren die einzelnen Götter nicht immer und berall gleich-

5. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 8

1887 - Leipzig : Freytag
8 2. Die Israeliten. . 5. Geographie. Atteste Gesctiichte. 1. Die Israeliten bewohnten in der geschichtlichen Zeit das Land Kanaan, die sdliche Hlfte Syriens. Die Grenzen des Landes sind: Im N. der Libanon (Weiwald), dem der viel niedrigere Antilibanon parallel luft, im O. und S. die Wste, im W. das Mittelmeer; der sdliche Kstenstrich hie bei den Griechen nach seinen Bewohnern, den Philistern, Palstina, welcher Name spter die Bezeichnung fr das ganze Land wurde, der nrd-liche Phnizien. Der einzige Flu, der das Land in zwei ungleiche Hlften teilt, ist der Jordan; er entsteht durch die Bereinigung zweier, am Fue des majesttischen Hcrmon (2860 m), der zur Kette des Antilibanon gehrt, entspringenden Quellbche, nimmt einen sdlichen Lauf, in welchem er zuerst den schlammigen Mermsee, dann den fischreichen See Genezareth (auch See Tiberias oder galilisches Meer genannt) durchfliet; er mndet in das uerst salzhaltige Tote Meer (420 unter der Meeresflche, 16,5 Q.-Meilen groß). Das Ostjordanland (Pera) geht bald in de Wste der; das Westjordanland beginnt im N. mit der Hgellandschaft Galila, an deren Sdrand der Tabor (600 ra) hervortritt. Hier lag Nazareth, jetzt Nasra. Sdlich von Galila ist die Ebene Jesreel (Esdrelon), vom Kison durchstrmt, bei dessen Mndung der Karmel wie eine Warte der das Mittelmeer ragt (5000 m); weiter sdlich folgt das Hochlaud Samaria mit der Stadt Sichem (jetzt Nablus), spter von einem Mischvolk aus Juden und Heideu bewohnt, welches mit den Juden keine Gemeinschaft hatte: an diese Landschaft schliet sich die weniger fruchtbare Juda an mit der Hauptstadt Jerusalem. Rings um die Stadt erheben sich hohe Berggipfel, wie im O. der lberg (830 m). 10 km sdl. von Jerusalem liegt Bethlehem, stlich im ppigen Jordanthal Jericho, nrdlich Siloh, frherer Sitz des Hohenpriesters und der Stiftshtte. Westwrts von Jerusalem gelangt man, von dem Plateau herabsteigend, in die Meerebene Saron mit dem Haupthafen Joppe (heute Jaffa). An diese Ebene reiht sich sdlich das Land der Philister, von deren 5 Stdten Gaza und Askalon hervorzuheben sind. Palstina mit seinen trefflichen Weidepltzen, weiten Grasflachen und reicher Vegetation war von alters her ein vielbegehrtes (das gelobte, d. h. verheiene) Land, in welchem Milch und Honig fliet". Der Eroberung seiner geheiligten Sttten galten im Mittelalter die Kreuzzge. 2. Als Hebrer, d. i. Jenseitige" waren die Judeu unter dem Semiten Abraham aus Mesopotamien eingewandert, von dessen Nachkommen sich mehrere Stmme (z. B. die Araber von Jsmael) ableiteten. Jakob oder

6. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 10

1887 - Leipzig : Freytag
10 Reich bis zum Euphrat und roten Meere und machte Jerusalem zur Hauptstadt, in welche er auch die Bundeslade verbringen lie. Jerusalem erhebt sich auf einem quellenlosen Kalkplateau (760 m), das durch mehrere Einsurchungen wieder in einzelne Teile zerfllt. Auf dem hchsten Hgel Zion" erbaute David die Knigsburg; um welche die mit einer Mauer und sechzig Trmen befestigte Oberstadt lag. Durch seine Psalmen gab er die klassische Anregung zur religisen Dichtung, mit welcher der Gottesdienst in Gesangsvortrgen verherrlicht wurde. 993 Da sein ltester Sohn als Emprer gefallen war, so bertrug er die Nach-folge dem Sohne Bathseba, Salomo, dessen Regierung eine friedliche und durch den Aufschwung des Handels glnzende war. Mit der ueren Pracht seines Hofstaates verband er den weithin verbreiteten Ruhm des Dichters und Weisen. Er erbaute mit Hilfe phnizischer Knstler den herrlichen Tempel, legte aber gegen Ende seines Lebens durch Begnstigung des Gtzendienstes den Grund zur Entartung des Volkes und verursachte durch harten Steuer-druck eine immer weiter umsichgreifende Unzufriedenheit. Der Tempel lag auf dem durch Ummauerung erweiterten und geebneten Hgel Moriah; das Hauptgebude war nicht fr das Volk bestimmt, welches viel-mehr im ueren Vorhof verkehrte. Im inneren Vorhofe (der Priesters stand der eherne Brandopferaltar und das groe eherne Badegef fr die Priester das eherne Meer". Das Tempelhau selbst bestand &) aus der nach O. vortretenden Vorhalle, von 2 ehernen Sulen getragen, b) beut .Heiligen mit dem Schanbrot-tisch, dem Rauchaltar und dem goldenen siebenarrnigen Leuchter, c) dem Aller-heiligsten, mit der von zwei beflgelten Engelsgestalten, den Cherubim, bewachten Bundeslade. 2. Als nach Salomos Tod sein Sohn und Nachfolger Rehabeam sich weigerte, eine Verminderung der Steuern anzuordnen, so fielen die nrdlichen Stmme von ihm ab, an der Spitze Ephraim, nach welchem dieses Reich benannt wurde (auch Israel genannt). Die Stmme Inda, Simeon und die sdlichen Gegenden von Benjamin nebst der Hauptstadt Jerusalem bildeten von nun an das Knigreich Juda. Das Reich Israel mit der Hauptstadt Sichern, spter Samaria, wurde durch einreiende Abgtterei, welcher die Propheten Elias und Elisa entgegenwirkten, aber auch unglckliche Kriege und heftige innere Kmpfe immer mehr zerrttet und geriet in Abhngigkeit von Assyrien. Als der König H o s e a, auf gyptische Hilfe bauend, sich von dem assyrischen Joch befreien wollte, fiel Salmanassar Iv. in Israel ein, eroberte das Reich und fhrte die meisten Einwohner in die 722 Gefangenschaft. 3. Lnger behauptete sich das Reich Inda unter den Knigen ans dem Hanse David; dem wiederholten Eindringen heidnischer Kulte stellten zuerst die Propheten Arnos und H osea, dann der grte Prophet Jesaja die gc-luterte Anschauung des reinen Monotheismus entgegen; von diesem Gott-

7. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 11

1887 - Leipzig : Freytag
11 vertrauen beseelt, weigerte sich der König Hiskia, den von seinem Vater 72 Ahas den Assyrern bewilligten Tribut zu entrichten. Da erschien der König Sanherib mit einem groen Heere vor Jerusalem, mute aber die Bela- -gerung infolge einer Niederlage durch die gypter und einer in seinem Lager ausgebrochenen Seuche wieder aufheben. So war das Reich gerettet, das in der Folgezeit aber wiederum dem Gtzendienst anheimfiel. Nochmals machte der König Josia, von dem Propheten Jeremia untersttzt, den Versuch, durch Wiederbelebung der mosaischen Gesetze das Volk zu retten. Aber nun fielen die gypter in Syrien ein und machten Juda durch die Schlacht bei Megiddo, in welcher Josia fiel, zinspflichtig. Nachdem aber der babylonische König Nebukadnezar den König Necho am Euphrat besiegt und der gyptischen Herrschaft in Asien ein Ende gemacht hatte, geriet Juda in baby-tonische Abhngigkeit, Jerusalem wurde eingenommen, 10 000 Juden, unter ihnen der Prophet Ezechiel, nach Babylon abgefhrt, und als die Juden sich im Vertrauen auf gyptische Hilfe nochmals emprten, so- wurde das durch Hunger bezwungene Jerusalem zerstrt und das Volk in die Gefangen- 588 schaft geschleppt. Ihre, von den Propheten erweckte Hoffnung auf Rckkehr in die Heimat wurde nach Eroberung Babylons durch Cy rus (Kyros, Kores) erfllt. Der Wiederaufbau ihres Tempels an der Sttte der Vter wurde erst unter Darius vollendet. 3. Die Wnizier. 7. 1. Die Phnizier bewohnten den schmalen Kstenstrich im W. des Libanon und waren durch die Enge ihrer Heimat wesentlich auf das Meer angewiesen. Sie waren das bedeutendste Handelsvolk der alten Welt und haben durch den ausgedehnten Verkehr nicht nur das kleine Heimatland zu einer auerordentlichen Blte gebracht, sondern auch weitverzweigte Nieder-lassungen im Auslande gegrndet. Die, bedeutendsten Städte in Phnizien selbst waren Sidon und Tyrns. Tyrus war eine Doppelstadt: die Altstadt, auf einer Landzunge gelegen, welche einen trefflichen Hafen umschlo, und die Jnselstadt, welche auf einer V, Stunde vom Festland entfernten Insel im Herzen des Meeres" sich erhob und die Mutterstadt rasch berflgelte. Ihre Niederlassungen erstreckten sich auf Cyperu, Rhodus, Kreta, Sizilien, Sardinien und Korsika, Nordafrika und Sdspanien. Auf ihren Handelsfahrten kamen sie der die Sulen des Herkules (Gibraltar) hinaus und fuhren sowohl sdlich, der Westkste von Afrika entlang, als nrdlich bis nach Britannien, von wo sie Zinn, und in die Nordsee, woher sie den Bernstein (Elektron) mitnahmen. Auch zu Lande vermittelten sie durch den

8. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 13

1887 - Leipzig : Freytag
- 13 4. Die Vaytonier und Assyrer. 8. 1. hnlich wie das Nilland, ist auch die Ebene des Euphrat und Tigris der frhzeitigen Entwicklung eines Kulturstaates gnstig gewesen. Beide Flsse entspringen auf dem armenischen Hochgebirge und durchstrmen eine bis zum Persischen Meerbusen sich allmhlich senkende Ebene (Mesopo-tnmien), deren sdlicher Teil Babylonien hie mit der Hauptstadt Baby-lon. Die mit den Babyloniern verwandten Assyrer hatten stlich vom Mittellauf des Tigris (d. i. Pfeil" wegen seines raschen Laufes) ein Reich gegrndet mit der Hauptstadt Ninive. Wann der Schnee auf den arme-uischen Bergen schmolz, berschwemmte der Euphrat das Land und bewirkte in Verbindung mit wohlangelegten Bewsserungskanlen eine auerordeut-liehe Fruchtbarkeit. Babylon oder Babel lag auf beiden Seiten des Euphrat, nicht weit von der Stelle, wo er dem Tigris am nchsten ist. Die Stadt bildete ein Quadrat von 9 Meilen im Umfang und war mit einer gewaltigen Mauer (250 Trme 100 eherne Thore) umgeben. Die groartigsten Bauten waren die Knigsburg und der in 8 Terrassen bis zu einer Hhe von 200 m sich erhebende Tempel des Bal. Heute sind nur noch Trmmer vorhanden. Ninive soll noch grer gewesen sein; es besa, wie auch Ausgrabungen darthnn, einen Umfang von 12 Meilen. Zehn Knigspalste mit vielen Kunstwerken. Waffen und Gerten sind neuerdings aufgefunden worden. 2. Das Alttmbylollifche Reich, welches auch das Chaldische hie, wurde etwa 2000 Jahre v. Chr. gegrndet; die Bibel nennt als Grnder desselben und Erbauer der Stadt Nimrod, einen gewaltigen Jger vor dem Herrn". Von hieraus wurde Assyrien, das Hgelland am linken Ufer des Tigris, bevlkert, und es entstand das assyrische Reich mit der Hauptstadt Ninive, welche nach der Erzhlung der Bibel von Assnr, nach griechischer ber-lieferung von Ninus und seiner sagenhaften Frau Semiramis gegrndet worden ist. Assyrien ri sich etwa um 1500 von Babylon los und erreichte in den folgenden Jahrhunderten durch glckliche Kriege eine immer grere Macht und Ausdehnung. Salmanassar Iv. bezwang Phnizien und zer-strte das Reich Israel (722); Saitcherib griff gypten an und belagerte Jerusalem; sein Nachfolger vereinigte alle semitischen Völker unter seiner Herrschaft. Als aber das nordische Steppenvolk der Skythen in Asien ein-brach, wurde Assyrien so geschwcht, da der Statthalter von Babylon Na-bopolassar und der medische König Kyaxares die Gelegenheit bentzten, und Ninive mit vereinter Macht angriffen und zerstrten. Damit hatte das assyrische Reich, dessen letzter König sich selbst mit seiner Burg verbrannte, seinen Untergang gefunden, und es bildete sich 3. das Neubabylonische Reich, dessen Grenze gegen Medien der Tigris war. Auf den ersten König, Nabopolassar, folgte dessen Sohn Nebu-

9. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 46

1887 - Leipzig : Freytag
46 29. Alexander der chroe. 850 1- Auf Philipp folgte sein Sohn Alexander, der 356 geboren, von der Natnr aufs reichste ausgestattet war und eine ausgezeichnete Erziehung genossen hatte (sein Lehrer Aristoteles). Bei Chronea hatte er den Sieg entschieden; nach seines Vaters Tod unterwarf er rasch die aufrhre-rischen Barbaren im Norden durch einen siegreichen Feldzug bis zur unteren Donau. Auf das Gercht, er sei gefallen, emprten sich die Thebaner. Um einem Umsichgreifen dieser Aufstnde vorzubeugen, eilte er herbei und zerstrte Theben, indem er nur die Tempel und das Hans, in welchem einst der Dichter Pindar gewohnt hatte, verschonte. Nun lie er sich auf dem Isthmus, wie vordem sein Vater, zum Oberfeldherrn ernennen und erffnete 334 im Frhling 334 den Feldzug gegen Persien. In Korinth traf er mit dem verrckten Sokrates", dem anspruchslosen Phi-losophen Diogenes aus Sinope zusammen. Nach einer Unterredung mit ihm, sollte sich der Weise eine Gnade ausbitten. Gehe mir ans der Sonne," ant-wortete dieser, der sich eine Tonne zur Wohnung hergerichtet hatte. Der junge König erwiderte: Wre ich nicht Alexander, so mchte ich Diogenes sein." 2. Mit 30000 Mann zu Fu und 5000 Reitern setzte er der den Hellespont und opferte am Grabe des Achilles, seines Vorbildes. Am Granikos schlug er ein persisch-griechisches Heer von 40000 Mann, zog dann durch Lydien bis Phrygicn und blieb der Winter in Gordion, wo er den berhmten gordischen Knoten" zerhieb. Im Frhjahr berschritt er den Halys und rckte der die eilieischen Psse nach Tarsus. Infolge eines Bades erkrankte er und schwebte zwischen Leben und Tod; die rztliche Kuust des Philippos, dem er gegen seine Verleumder Vertraueu schenkte, rettete ihn. Die Perser, welche ihm mit einem starken Heere in den Rcken fallen wollten, 333 wurden von ihm bei Jffos geschlagen und der Perserknig znr Flucht der den Euphrat gezwungen. Dessen Lager fiel ihm in die Hnde, seine in Gefangenschaft geratene Familie aber behandelte er kniglich". Ein von Darius angebotener Frieden gegen Abtretung der Reichshlfte wurde abgelehnt. 3. Bevor er in das innere Persien vordrang, unterwarf er Phnizien, zerstrte Ty rn s nach siebenmonatlicher Belagerung, eroberte Syrien und gypten, wo er als Befreier" begrt wurde. Hier unternahm er einen Zng durch die Wste nach dem berhmten Orakel des Jupiter Ammott, dessen Priester ihn fr den Sohn des Gottes erklrten. An der westlichen Nilmnduug grn-dete er die Handelsstadt Alexandria. Dann wandte er sich wieder gegen Osten, berschritt beit Euphrat und Tigris und gelangte nach dem alten Assyrien, wo Darius ihn mit neu gesammelten Streitkrften erwartete. In der Schlacht 331 bei A r b e l a (unweit des alten Ninive) erfocht er einen endgltigen Sieg der das weitaus zahlreichere Heer; Darius floh nach Ekbatana, während

10. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 12

1887 - Leipzig : Freytag
12 Karawanenverkehr den Austausch der mannigfaltigsten Landesprodukte aus fern und nah. Aus Syrien bezogen sie Wein und Wolle, aus Palstina Weizen, Bauml, Balsam, aus Armenien Maulesel und Rosse, aus Arabien Weihrauch, Edelsteine, Gold, Gewrze, Zimmt. In Spanien beuteten sie die Bergwerke aus und gewannen Gilbet, Gold, Kupfer, Eisen Blei; auch brachten sie die treffliche Schaf-wolle zurck. 2. Groe Erfolge hatte der Kuustflei und die Industrie aufzuweisen. Sie haben die Bereitung des Glases, die Buntwirkerei, die Mae und Ge-wichte, das Zhlen, die Prgung der Mnze, weuu uicht erfunden, so doch vervollkommnet und verbreitet; in deu Hervorbringungen des Kunst-gewerbes, der Erzgieerei und Bildschnitzerei haben sie eine im Altertum unerreichte Hhe erstiegen. Die von ihnen gefertigten Schmucksachen (in Glas, Edelmetall, Bernstein, Elfenbein) waren weit und breit gesucht, und die ph-mzischen Purpur st off e, welche mit dem Safte der Purpurschuecke gefrbt waren, wurden berall zu deu kostbarsten Gewndern verarbeitet. Der Religion nach waren die Phnizier Heiden und verehrten als hchste Gottheiten den Baal und die Baaltis; neben ihnen die Mond-und Todesgttin Ast arte, den Moloch als Sinnbild des Feuers, dem sie in schweren Zeiten Kinderopfer darbrachten. 3. Die Geschichte der Phnizier ist nur in Bruchstcken auf uns ge-kommen; sie besaen kein einheitliches Staatswesen, sondern dasselbe zerfiel in eine Anzahl selbstndiger Städte, welche zur gegenseitigen Sicherung eilten Bund schlssen. Das Haupt dieses Stdtebunds war frher Sidou, spter das mchtige Tyrus. Die Glanzzeit dieser Stadt fllt in die Regierung des iooo Knigs Hiram Ii., eines Zeitgenossen von David und Salomo. Er schickte Bauleute fr die Auffhrung des Tempels von Jerusalem und fhrte mit den Juden gemeinsam die Handelsreise nach dem Goldland Ophir aus. Im Jahre 850 wanderten viele alte vornehme Geschlechter unter Anfhrung der Knigstochter Elissa nach Nordafrika aus und grndeten die mchtig aufblhende Stadt Karthago (d. i. Neustadt). Diese geschichtliche Grnderin wurde von der spteren Sage mit der Gttin Dido verwechselt. Mit dem Vordringen der assyrischen Macht begann der Rckgang von Tyrus und Phnizien. Nur Neu-Tyrus konnte sich gegen Salmanassar behaupten, mute aber der Herrschaft des Nebukadnezar (nach 13jhr. Bela-gerung) sich unterwerfen. Spter kam Phnizien unter persische Herrschaft, welche auf Alexander den Groen berging. Als dieser nach der Eroberung von Tyrus die Handelsstadt Alexandria grndete, verlor Tyrus seine Bedeu-tung um so mehr, da in der Folgezeit durch die Ablagerungen von Meeres-schlmm die phnizischen Hsen von dem Weltverkehr mehr und mehr ab-geschlossen wurden.
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